Ich war am Rande eines Nervenzusammenbruchs als es darum ging wieder Arbeiten zu gehen. Das Problem war, dass ich das Ganze vor mich hergeschoben und mich nie wirklich damit auseinander gesetzt habe.
Mit Kind allerdings sollte man dann doch etwas besser vorplanen.Das wurde mir dann schmerzlich bewusst.
Ich hatte mich bei dem Kinder Betreuungsgeld für das 12+2 Modell entschieden bei dem man 1 Jahr lang 80% seines früheren Verdienstes bekommt. Ich habe es gewählt weil ich gut verdient habe.
2 Monate vor Noels 1 .Geburtstag bekam ich Panik. Was mache ich jetzt? Wie viele Stunden sind vertretbar? Wieviele Tage die Woche? Was mache ich mit Noel?
Es war schnell klar, dass wir dringend eine Unterbringung für Noel benötigten. Mein erster Gedanke war eine Kita. Doch da fing das Problem schon an. Die Kita bei uns im Ort nimmt nur Kinder ab 2 Jahren und die in der Stadt hatten lange Wartelisten vor allem für die die nicht in der Stadt gemeldet sind. :( Mir lief es eiskalt den Rücken runter.
Ein neuer Gedanke musste her. Tagesmutter! Schnell wurde eine Passende ausgemacht. Doch dann fing es an: Würde sich Noel da wohl fühlen? Mein Baby in fremde Hände geben? Schon so früh? Meinem Freund und mir kamen die Tränen bei dem Gedanken daran. Mir ging so viel durch den Kopf. Bin ich eine schlechte Mutter wenn ich so früh schon wieder arbeiten gehe? Würde das Noels Entwicklung beeinträchtigen? Ich hatte Zweifel, große Zweifel. Noch ein Jahr zuhause bleiben? Es ging mir echt dreckig, ich konnte kaum Schlafen und Essen und hatte so ein grauenhaftes Gefühl im Bauch!
Dann kam die Erlösung!
Meine Schwiegermutter erklärte sich bereit auf Noel aufzupassen. Sie konnte es dank ihrer lieben Kolleginnen (denen ich an dieser Stelle besonders danken möchte) einrichten nur mehr nachmittags zu arbeiten. Ich war erleichtert und mir viel ein großer Stein vom Herzen. Sie hatte schon oft auf ihn aufgepasst, eine gute Beziehung zu ihm aufgebaut und er hatte auch schon öfters dort übernachtet. Bei ihr fühlt er sich wohl und wird gut behütet und ich kann in Ruhe arbeiten und muss mir keine Gedanken machen.
Ich habe ein gutes Gefühl wenn ich ihn morgens zur Oma bringe und mittags dort wieder abhole. Man versorgt mich mit Fotos, die mir die Abwesenheit erleichtern und mir ein sicheres Gefühl vermitteln. Noel geht es gut, er weint nicht und ist sichtlich glücklich. Er wird verwöhnt und geliebt.
Ich bin zur Ruhe gekommen! Ich verdanke euch viel aber es ist auch eine große Anerkennung. Denn ich lege sein Leben in eure Hände für ein paar Stunden, dann wache ich wieder über ihn und das ist gut so. Ein Kind braucht seine Mutter und eine Mutter ihr Kind.
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